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Braut-Geleite aus der Heimath

An dem „Braut-Geleite aus der Heimath“ - ein Lied für gemischten Chor zur Vermählung seiner Königlichen Hoheit des Großherzogs Friedrich Wilhelm Ludwig von Baden mit Ihrer Königlichen Hoheit der Prinzessin Luise von Preußen komponierte Giacomo Meyerbeer vom 22.-24.Juni 1856. Meyerbeer erbat sich dafür einige Gedichte von Ludwig Rellstab, wobei ihm der ursprünglich vom Dichter vorgeschlagene „Brautreigen“ nicht so recht in Noten fließen wollte. Er wurde aber in dem anderen Gedicht, dem „Holden Liebesstern“ Rellstabs fündig und entlohnte ihn für die Prosa.

Die fertige Komposition trug Meyerbeer am 07.Juli 1856 als Abschrift in das für die Vermählung bestimmte Album ein und übergab es dem für die Musik zur Feierlichkeit zuständigen Heinrich Ludwig Egmont Dorn, dem Kapellmeister der Königlichen Schauspiele und Nachfolger Otto Nicolais.

Aufgrund der Vielzahl von eingegangenen Kompositionen zu diesem Anlass kam es aber nicht zur Aufführung am 20.09.1856 des bereits durch den Domchor geprobten Werkes.

Im Oktober und November sind weitere Proben des Chores zu diesem Stück belegt – am 19.11.1856 sollte es dann tatsächlich zur ersten Aufführung im Rahmen eines Hofkonzertes unter Anwesenheit des Königs und der Königin sowie der Königin der Niederlande kommen, die sich alle in der Konzertpause sehr angeregt mit Giacomo Meyerbeer unterhielten. Leider wurde seine Musik erst nach der Pause gegeben, so dass er nicht wusste - wie er in seinem Tagebuch schrieb - „wie mein neues Lied dem König gefallen hat.“

 

Das Braut-Geleite wurde noch im Jahr seiner Komposition im Berliner Verlag Bote & Bock verlegt.

Mit einer französischen Übersetzung des Dichters Emile Deschamps erschien es bereits 1857 als „Adieu aux jeunes mariés“ bei Brandus, Paris.

Im Dezember 1856 äußerte der Londoner Verleger Duncan Davison bei einem persönlichen Treffen die Bitte um Erhalt dieses Liedes, das ihm Meyerbeer auch zukommen ließ. Davison veröffentlichte es unter dem Titel „This House To Love Is Holy“ in einer englischen Übersetzung von John Oxenfort.

Sowohl die französische als auch die englische Ausgabe wurden mit einer Widmung für Madame P. Millaud herausgegeben, wobei es sich dabei nur um die Frau des französischen Bankiers, Schriftstellers, Journalisten und Zeitungsverlegers Moise Polydore Millaud handeln kann.